Ist ein Familienshooting wirklich zu teuer?
Oft erkennen wir erst den unschätzbaren Wert von Bildern unserer Liebsten, wenn sie nicht mehr bei uns sind. Wir suchen nach Erinnerungen, nach gemeinsamen Fotos und stellen möglicherweise fest, dass wir kaum welche haben oder die letzten bereits sehr alt sind.
Es gab immer etwas, dass uns davon abgehalten hat, ein Shooting zu buchen, oder es schien uns "zu teuer". Doch plötzlich stehen wir da, ohne ein einziges schönes Foto und haben vielleicht nicht wieder die Gelegenheit.
So oft geben wir Geld für Dinge aus, die wir eigentlich gar nicht dringend brauchen, während wir das "kostspielige" Familienshooting nicht machen, weil andere materielle Dinge irgendwie wichtiger erscheinen, wie z.B. diverse Restaurantbesuche, Friseurbesuche, neue Kleidung, die neue Smartwatch oder das Iphone, eine monatliche Fitnessstudio-Mitgliedschaft usw. All diese Dinge sind nicht unbedingt notwendig, dennoch investieren wir unheimlich viel Geld in sie, ohne darüber wirklich nachzudenken.
Hier also mein ein kleiner Reminder. Der Wert von Fotos lässt sich nicht in Zahlen ausdrücken. Sie sind und vor allem werden zu den kostbarsten Erinnerungen, die wir besitzen.
Und jetzt würde ich gerne noch etwas genauer auf die Kosten eingehen:
Für ein paar schöne Familienbilder wird eben nicht “nur mal kurz ein paar mal auf den Auslöser gedrückt”! Und es ist auch eben nicht "die Kamera, die die guten Fotos macht". Am Ende ist egal, welche Kamera man benutzt, man braucht natürlich einen gewissen Blick und eben auch das Wissen, wie man eine Kamera richtig bedient. Es steckt so viel mehr Arbeit und Wissen dahinter, als es den Anschein erwecken mag oder man denkt!
Hier nur mal eine grobe Aufstellung, was so alles für einen Fotografen anfällt:
E-Mails beantworten, Angebot und Rechnung schreiben, Outfits besprechen, Shootingkleidung bereitstellen, Locationscouting & Besprechung, Anfahrt, Fotografieren, Shootingkleidung waschen & trocknen, Daten sichern, Bilder vorauswählen, Bilder bearbeiten und exportieren, evtl. ein Video mit bewegten Momenten erstellen und schneiden und alles in einer Onlinegalerie bereitstellen, ggf. Abzüge bestellen, verpacken und versenden. Die Daten sichern und verwalten, Speicherkarten leeren, Akkus laden und die Ausrüstung wieder vorbereiten und noch einiges mehr. Das macht einen ungefähren Arbeitsaufwand von ca. 12-15 Stunden pro Fotoshooting. Dazu kommen natürlich noch hohe Kosten für entsprechendes Equipment, Firmenwagen, Versicherungen, Steuern, diverse Software für Bildbearbeitung, Videoschnitt, Marketing, Buchhaltung, Rechnungswesen, Onlinegalerien, Webseite, etc.
Auf den ersten Blick scheint es erstmal ein horrender Stundenlohn zu sein, den ein Fotograf bekommt, jedoch fällt im Hintergrund so viel andere Arbeit an, die der Kunde nicht mal ansatzweise mitbekommt oder sieht und das was am Ende wirklich für den Fotografen übrig bleibt, entspricht teilweise nicht mal dem Mindestlohn! Natürlich fallen auch andere Dinge fortlaufend an, wie z.B. regelmäßige Weiterbildungen, Aktualisierung der Webseite, Social Media Auftritt, Buchhaltung, Planung, Kundenkleiderschrankpflege und vieles mehr.
Auch wenn ich meinen Job mit absoluter Leidenschaft mache und über alles liebe, ist es wirklich harte Arbeit und eben viel mehr als ein normaler Vollzeitjob. Umso wichtiger ist es mir, hier mal ein wenig Transparenz zu schaffen und aufzuklären. Da es einfach wirklich unheimlich viele Menschen gibt, denen das alles nicht ansatzweise bewusst ist.
In jedem Foto steckt mehr als nur ein Moment –
es sind die Gefühle, die Blicke und die Liebe, die für die Ewigkeit festgehalten werden.
Hier mal ein kleiner Ausflug in die Zukunft: Stellt Euch vor, es sind einige Jahre vergangen und Ihr sitzt mit Eurer Familie und dem Fotoalbum unseres gemeinsamen Shootings gemütlich zusammen auf dem Sofa. Beim Blättern der Seiten kommt sofort ein wohliges Gefühl und Eure Erinnerungen an die Geschichten ganz selbstverständlich zurück. Ihr lacht vielleicht gemeinsam über Eure Frisuren oder die Kleidung. Doch bei jeder Seite, die umgeschlagen wird, hört ihr noch einmal das sanfte Atmen Eures Babys, spürt die kleinen Finger, die nach Euren greifen, habt den Duft Eures Neugeborenen in der Nase, hört das Lachen Eurer Kinder, nehmt einen zärtlichen Kuss wahr, spürt den gleichen Boden unter den Füßen, schaut in die mit Liebe erfüllten Augen Eures Vierbeiners und fühlt Euch wieder wie heute… Es ist Eure eigene, ganz persönliches Geschichte voller wundervoller Emotionen und Erinnerungen, in die Ihr für Euch und Eure Familie investiert.
Wie wertvoll sind jetzt diese Erinnerungen?
Wie hoch ist der Preis, den Ihr für diese unbezahlbaren Augenblicke heute investiert, an die Ihr Euch in vielen Jahren noch zurückerinnern könnt?
Wann darf ich Eure Geschichte erzählen?